10 Mythen über Meditation und warum wir endlich mit ihnen aufräumen müssen
Meditation ist eines der beliebtesten Tools, um unseren immer stärker werdenden Alltagsstress zu reduzieren und die innere Ruhe zu finden, die sich so viele von uns wünschen.
Und doch macht das Ausführen dieser Jahrtausende alten Praxis manchmal mehr Stress, als uns lieb ist. Einige Mythen über Meditation halten sich hartnäckig. Darum räumen wir endlich mit ihnen auf.
Hartnäckige Mythen der Meditation — das Imageproblem von Meditation
Meditation hat ein Imageproblem; und das nach mehr als 4000 Jahren Tradition. Gegebenenfalls sogar noch länger, denn so ganz lässt sich der tatsächliche Beginn der heilenden Praxis gar nicht mehr zurückverfolgen.
Fest steht, dass die Tradition der Meditation bis an die Anfänge unserer Menschheit zurückverfolgt werden kann und etwas das so lange besteht, muss doch einen positiven Nutzen für uns Menschen haben, oder?!
Mittlerweile sind die positiven Effekte der Meditation wissenschaftlich belegt, dazu bald in einem anderen Artikel mehr, und doch schafft es unsere vermeintlich moderne Welt einige hartnäckige Mythen über Meditation weiterhin aufrecht zu erhalten.
Zeit aufzuräumen!
Mythos #1 — Du darfst während der Meditation keine Gedanken haben
Mein persönliches Highlight der Mythen über Meditation. Wenn du keine Gedanken hättest, müssten wir uns große Sorgen um dein Gehirn machen. Denn es ist ein natürlicher Prozess deines Gehirns Gedanken zu produzieren, sobald du in den Zustand der Entspannung gehst. Du wirst also immer Gedanken haben. Wir alle werden immer Gedanken haben.
In der Meditation werden wir zum/zur Beobachter:in unserer Gedanken. Wir bewerten oder verurteilen sie nicht. Wir lassen sie aufkommen, betrachten sie und lassen sie weiter ziehen.
Stell dir vor, die Wolken am Himmel sind deine Gedanken. Sie ziehen auf, du betrachtest sie und dann ziehen sie an dir vorüber. Genau das machst du in der Meditation mit deinen Gedanken.
Mythos #2 — Es muss absolute Stille herrschen zum meditieren
Das wäre schön! Leider ist diese Idee nicht sehr realistisch. Wie im wahren Leben, also außerhalb deiner Meditation, wird es immer Geräusche und Ablenkungen geben. Das beste was du tun kannst, ist diese mit in deine Meditation einfliessen zu lassen.
Behandele Geräusche und Ablenkungen genau wie deine Gedanken. Nimm sie wahr, sobald sie auftreten. Du be- oder verurteilst sie nicht und dann lässt du sie wieder gehen.
Das praktische an dieser Art und Weise Geräusche und Ablenkungen in deine Meditations-Praxis einzubinden, ist der Effekt den du in deinem Alltag spüren kannst.
Wir sind immer von irgendetwas abgelenkt. Doch je mehr wir unser Bewusstsein und unseren Fokus mit Hilfe der Meditation trainieren, um so weniger werden uns die Ablenkungen des täglichen Lebens aus der Bahn werfen.
Mythos #3 — Du musst im Schneidersitz auf dem Boden sitzen
Auf keinen Fall! Ja, ich gebe zu auf Instagram mag es vielleicht so aussehen, und da bin ich selber nicht ausgeschlossen, als gehöre der Schneidersitz zur guten Meditations-Etiquette dazu.
Dennoch, es gilt: Hauptsache du kannst bequem und aufrecht sitzen. Dabei ist es egal ob du am Boden sitzt, mit einem Kissen, einem Block oder sonstigen Hilfsmitteln.
Du kannst auf deinen Schienbeinen sitzen oder die Beine ausstrecken, du kannst sogar auf dem Stuhl sitzen oder im Stehen meditieren. Wähle den Sitz, der für dich bequem ist und der dich nicht von der eigentlichen Aufgabe, nämlich deiner Meditation ablenkt.
Nur das Liegen solltest du vermeiden. Anfänger:innen schlafen im Liegen oft bei der Meditation ein. Und auch wenn Meditation deinen Schlaf positiv beeinflussen kann, ist schlafen nicht meditation.
Mythos #4 — Du musst stundenlang meditieren, um in tiefere Bewusstseinsschichten einzutauchen
Überhaupt nicht! Du musst nicht stundenlang meditieren, um eine tiefe Erfahrung mit deiner Meditation zu machen. Wenn du gerade erst mit Meditation beginnst, werden lange Sitzungen eher frustrierend sein, weil dein Fokus und deine Aufmerksamkeit nicht ausreichend für lange Meditationen geschult sind.
Als Anfänger reicht es vollkommen aus wenn du 5 - 10 Minuten meditierst, wenn du etwas mehr Erfahrung hast, kannst du diese Zeit gerne auf 20 Minuten erhöhen.
Wichtig ist, dass du jeden Tag meditierst. Das ist der eigentliche Trick bei Meditation.
Über eine tägliche Meditations-Routine wirst du die positiven Effekte von Meditation schnell spüren und langfristig in dein Leben integrieren können.
Mythos #5 — Meditation ist mir zu religiös
Verrückt, dabei hat Meditation nichts mit Religion zu tun.
Meditation ist eine spirituelle Praxis, genau!
Spiritualität und Religion sind allerdings nicht ein und dasselbe. Um deinen Atem zu beobachten oder deine Gedanken zu fokussieren brauchst du nicht an einen, oder mehrere, bestimmte Gott/ Götter zu glauben, du brauchst keine Überzeugungen oder Glaubensbekenntnisse.
Du brauchst nur dich und deinen Atem.
Mythos #6 — Meditation funktioniert nur zu einer bestimmten Tageszeit
Meditations funktioniert zu DEINER Tageszeit.
Wenn du wirklich täglich meditieren möchtest, entscheidest du dich am besten für einen Zeitpunkt der zu deinem Alltag und Lifestyle passt.
Ich persönliche meditiere am liebsten direkt am morgen zwischen 6.00 Uhr und 6.30 Uhr.
Meditation funktioniert aber genauso gut, wenn du Abends um 19.00, 20.00 oder 22.30 Uhr meditierst. Die Tageszeit bestimmt nur du!
Mythos #7 — Meditation ist die Flucht vor meinen alltäglichen Problemen
Ganz im Gegenteil, Meditation wird dir deine alltäglichen Muster immer wieder in Form von wiederkehrenden Gedanken vorspielen. Meditation bietet dir die Chance tief in dein wahres Selbst, deine Essenz einzutauchen.
Das gibt dir die Chance dir deiner Muster bewusst zu werden und achtsamer mit dir und deinen Mitmenschen im Alltag umzugehen.
Studien zeigen sogar, dass bei Stress und Angststörungen Meditation wirkungsvoller sein kann, als Gruppen- oder Psychotherapie.
Mythos #8 — Es gibt nur eine Art zu meditieren
Es gibt ungefähr so viele Meditationsarten und Techniken wie Sand am Meer. Einen kleinen Überblick über vier Meditationsarten, die du unbedingt ausprobieren solltest , kannst du in diesem Artikel nachlesen.
Gerade am Anfang kannst du in Ruhe verschieden Arten und Stile von Meditation ausprobieren und so schauen, was dir am besten liegt oder was am meisten mit dir räsoniert.
Wenn du dann eine Meditation gefunden hast mit der du dich wohl fühlst, kannst du diese erstmal für eine Weile üben.
Denn wie bereits erwähnt, ist Meditation Übung und da macht es durchaus Sinn, dich länger mit einer Meditation zu beschäftigen.
Mythos #9 — Meditation löst alle meine Probleme
Das wäre so schön! In einer Gesellschaft in der “instant gratification” ganz oben auf der Tagesordnung steht, ist dieser Mythos nicht weiter verwunderlich. Wir gehen davon aus, dass mit einer Meditation alle unsere Probleme behoben sind, unser Stress-Level bis auf weiteres gesenkt und unser Wohlbefinden von 0 auf 100 gestiegen ist.
Ist das wirklich realistisch? Abgesehen von Instagram und Facebook Likes, was bekommen wir wirklich SOFORT im Leben? Konntest du direkt Laufen als Kleinkind, Fahrradfahren? Hat irgendetwas vom dem was du in deinem Leben erreichen wolltest, sofort nach dem ersten Mal geklappt?
Wahrscheinlich nicht! Und so ist es auch mit der Meditation, sie ist kein Allheil- oder Wundermittel.
Je regelmäßiger du meditierst, um so mehr wirst du die positiven Wirkungen von Meditation wahrnehmen. Und um so mehr wirst du auch deine Muster und Verhaltensweisen erkennen, ob du diese dann änderst und wie, liegt einzig und allein bei DIR.
Wenn du weißt das drei Tafeln Schokolade am Tag zu essen dir nicht gut tut, kann dir keine Meditation der Welt helfen damit aufzuhören. Sie kann dir helfen zu erkennen, dass es dir mit weniger besser geht, aber die Schokolade im Supermarkt liegen zu lassen und statt dessen vielleicht ein Glas Wasser zu trinken, dass kannst nur du durch deine aktive Handlung beeinflussen.
Mythos #10 — Meditation ist kompliziert und schwer zu lernen
Das tolle an Meditation: du brauchst tatsächlich nur dich selbst und ein bisschen Zeit. Meditation ist nicht kompliziert.
Alles was du am Anfang tun kannst ist z.B. deinen Atem beobachten und wenn deine Gedanken dich ablenken, kommst du wieder zurück zum Atem.
Ganz simpel! Was Meditation braucht ist Geduld, Kontinuität und dein Committment. Die Technik an sich ist leicht. Die Integration in deinen Alltag und das dran bleiben, ist das was es für viele Menschen kompliziert macht.
Wenn du dir eine tägliche Meditations-Praxis wünscht, dann schau einfach bei meinem Kurs THE art OF BEING YOU vorbei.
In vier Wochen entwickeln wir deine tägliche Meditations-Routine, damit du dich ruhiger, entspannter und glücklicher in deinem Alltag fühlst.
FAZIT
Du musst also nicht stundenlang im Lotus-Sitz unter einem Baum sitzen und auf die Erleuchtung hoffen. Und du musst auch keine Angst haben einem neuen religiösen Kult zum Opfer zu fallen.
Nimm dir Zeit dich in deiner Meditation kennenzulernen und du wirst merken, wie sich diese alte Tradition positiv auf dich, dein Leben und deinen Gemütszustand auswirkt.
Und wenn du das nächste Mal in der U-Bahn deine:n Sitznachbar:in eine dieser Mythen über Meditation teilen hörst, dann klinkt dich gerne direkt und Verleih Meditation, das Image was sie verdient.
Danke! Schonmal im voraus.